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Charlie Kirk – Es wird nicht mehr diskutiert, sondern geschossen

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Um es gleich vorwegzunehmen – ich teile viele Ansichten von Charlie Kirk nicht und ich halte die Evangelikaner in den USA seit langem für eine gefährliche Erscheinung. Meiner Meinung nach schaukeln sich seit Jahren die Anhänger eines fanatischen Islam und eines fanatischen Christentums gegenseitig zu immer schärferen Auseinandersetzungen hoch. Und auch der fanatische Teil der jüdischen Glaubensgemeinschaft spielt in den Auseinandersetzungen eine unrühmliche Rolle. Dass es mittlerweile offensichtlich auch Menschen gibt, die in der Genderfrage derart radikalisiert sind, dass sie bereit sind, gewalttätig zu werden, stimmt besonders traurig.

Als Fazit bleibt: Fanatiker – gleichgültig, ob sie einer Religion oder Ideologie anhängen - sind die gefährlichste Sorte Mensch, die es gibt. Umso wichtiger, dass die liberalen, toleranten Anhänger von Religionen oder auch schlicht der Vernunft, sich diesen in Wahn- und Hassvorstellungen gefangenen Menschen entgegenstellen.

Charlie Kirk war immerhin immer offen für Diskussionen. Ich teile seine Ansichten nicht, aber mir wäre nie in den Sinn gekommen, auf ihn zu schießen. Dass sein Tod jetzt im Netz bejubelt wird, ist schamlos und zeigt, auf welch tiefer Stufe der Auseinandersetzung wir mittlerweile angekommen sind.


Und Kirk ist nicht der einzige traurige Fall: Der Polizist Rouven Laur wurde in Mannheim von einem fanatischen Islamisten erstochen, weil er versucht hatte, einen Islamkritiker zu schützen. Die Opfer des NSU wurden ermordet, weil sie Ausländer waren.

Im Nahen Osten tobt ein Krieg, den die fanatische Hamas mit einem barbarischen Anschlag eröffnet hat. Aber mittlerweile hat die israelische Armee im Gegenzug ca. 60 000 Palästinenser getötet - darunter viele Frauen und Kinder.      

Die Fanatiker sind überall dabei, das Heft des Handelns zu übernehmen und die besonnenen Stimmen werden immer leiser oder kommen nicht mehr zu Wort.


Wenn Fanatiker ihre hasserfüllten, polemischer Reden schwingen, bleibt es eben nicht beim Reden, sondern irgendwann eskaliert immer die Gewalt. An diesem Punkt befinden wir uns jetzt. Und es ist kein Ende abzusehen. Trump und seine Anhänger gießen im Fall von Kirk weiter Öl ins Feuer, und auch die andere Seite ist nicht zimperlich. Die einen stellen gezielt Falschbehauptungen auf, - wie z.B.: Kirk habe Homosexuelle steinigen wollen - die anderen reagieren mit dem Verbot von Sendungen und Ausweisung. Was dabei auf der Strecke bleibt, ist die Demokratie, die freie Meinungsäußerung, und vor allem: der kluge und abwägende Diskurs, den wir dringend bräuchten, um die großen, anstehenden Probleme zu lösen.

Stattdessen verweigern wir uns im Ukrainekrieg den Mitteln der Diplomatie, und das ist nicht allein Putins Schuld. Im Nahen Osten wird immer offensichtlicher, dass die Fanatiker in Israels Regierung mit Zustimmung der USA die Palästinenser komplett aus Gaza und dem Westjordanland vertreiben wollen. Die öffentlich-rechtlichen Sender schließen zunehmend Andersdenkende aus, und Europa soll mit einer ebenso teuren wie planlosen Aufrüstung „kriegstüchtig“ gemacht werden, auch wenn zahlreiche Staaten bereits jetzt am Rande des Bankrotts stehen. In diesem Klima der Angst, im Angesicht all der drohenden Katastrophen ist es nur eine Frage der Zeit, wann es das nächste Opfer eines Fanatikers geben wird.


„Fanatismus ist die einzige Willensstärke, zu der auch die geistig Schwachen fähig sind“, sagte Friedrich Nietzsche.

Sind wir mittlerweile so schwach, geistig so verarmt, dass wir Fanatismus nötig haben?  

 
 
 

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