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Lesung an Grundschulen mit "Gottfried, der Turborabe" - Ein Erfahrungsbericht

Es ist noch dunkel. Sind wir hier richtig? Ein langgezogenes Gebäude in einem kleinen badischen Ort. Zuerst einmal finden wir nur die Feuerwehr. Aber dahinter liegt tatsächlich die Grundschule.


Jetzt geht auch das Licht im ersten Stock an. Der Hausmeister begrüßt uns freundlich. Er hat auch tatsächlich das Beamerkabel, das wir in der Hektik vergessen haben. Sonst haben wir glücklicherweise an alles gedacht, was wir für unsere Kinderbuchlesung brauchen. Wir laden aus: Das Vorlesebuch, den Computer für die begleitenden Bilder, die Postkarten und Flyer, das Plakat, und natürlich unsere beiden Stars, Gottfried und Enno.


Die Lehrerinnen und Lehrer begrüßen uns überaus freundlich, man hat sogar an unser leibliches Wohl gedacht, wir fühlen uns auf Anhieb willkommen. Die ersten Kinder stürmen in den Raum, erste bis vierte Grundschulklasse, eine ziemlich weite Bandbreite. Ob das wohl gut geht? Ich stelle das Buch vor, dann taucht plötzlich Gottfried auf, erklärt, wie er sich selbst gemalt und seine Geschichte aufgeschrieben hat. Erste Lacher für den kleinen Großschnabel. Ich beginne zu lesen und spüre, wie es die Kinder sehr schnell in die Geschichte zieht. Gottfrieds Lieblingsspeise, Regenwürmer mit Schlagsahne, sorgt für ein entsetztes "IIIhhh!". Der erste Höhepunkt: Gottfried, der wie ein typischer Normaltourist mit vielen Regenwürmern, Drinks und der Aussicht auf Flamingodamen Urlaub machen wollte, stößt, da er zu faul war seinen Motor zu warten, auf den Flüchtlingsjungen Enno, der alleine auf dem Meer treibt und nach einem Schiffbruch seine Familie aus den Augen verloren hat. Stille. Die Kinder wissen sehr genau, um was es geht. Toll, wie sie den ernsten Passagen des Buches folgen und an den lustigen Stellen wieder lachen. Die Balance des Buches funktioniert. Aus Gottfried, dem Egoist und Großschnabel, wird langsam aber sicher ein guter Freund. Dabei freut die Kinder besonders, wenn der kleine Macho Gottfried Enno auffordert, die Flamingomädchen zu einem Eis einzuladen, das sie allerdings selbst bezahlen sollen. Und wenn er anschließend davon träumt, wie er mit Eis gefüttert und ihm die dicken roten Füße gekitzelt werden. Ganz still wird es, wenn die beiden dank Gottfrieds ausgiebiger Siesta in einem Flüchtlingsheim landen und Gottfried sein Motor weggenommen wird. Schnell ist klar, dass bei der kargen Kost nicht nur der kleine, dicke Gottfried seine "Idealfigur" verlieren wird. Deswegen braucht es jetzt einen Trick und natürlich hat Gottfried den richtigen Einfall... Die Kinder gehen bis zum Schluss begeistert mit. Minutenlange "Zugaberufe" sprechen für sich. Wir bedanken uns noch einmal ganz herzlich bei unseren aufmerksamen kleinen Zuhörern und bei den Lehrern, die uns diese wunderbaren Lesungen ermöglicht haben. Und natürlich nicht zuletzt bei den Eltern, von denen viele ihren Kindern ganz offensichtlich einen sehnlichen Wunsch erfüllt haben: Ein eigenes Buch von Gottfried, dem Turboraben! Wir wünschen Euch allen, dass Gottfried für Euch ein genauso guter Freund wird, wie er es bereits für Enno ist!



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