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Ukrainekrieg: Narrative über die Lage in der Ukraine


Natürlich gibt es das russische Narrativ eines Präventivschlags gegen die ukrainischen Nazis, das, wie uns jeden Tag gesagt wird, zynisch und falsch ist, aber mittlerweile wimmelt es auch von deutschen Narrativen: Die Militärexpertin Claudia Major hat eins, Frau Strack-Zimmermann hofft, mit ihrem Narrativ endlich Frau Lambrecht als Verteidigungsministerin ablösen zu können, Herr Hofreiter ist mit seinem Narrativ zum Dunkeloliv-Grünen mutiert, und Olaf Scholz gibt jeden Tag mindestens zwei unterschiedliche Varianten zum Besten.


Man kommt sich langsam vor wie bei Geschichten aus Tausend und einer Nacht.

Aber während der Krieg bei uns aus allen Perspektiven belabert wird, sterben in der Ukraine weiterhin täglich Menschen. Und auch wenn es alles andere als gut für seine Armee aussieht, will Putin angeblich weiterhin nicht verhandeln, bzw. nur zu Bedingungen wie der Auslöschung der Ukraine, was natürlich völlig unannehmbar ist. Aber ist das die Wahrheit oder auch wieder nur ein Narrativ?


Ist Putin wirklich so verbohrt, dass er nicht begreift, dass jetzt möglicherweise der letzte Zeitpunkt für ihn ist, um einigermaßen gesichtswahrend durch Verhandlungen aus diesem im Grunde bereits verlorenen Krieg herauszukommen?

Oder setzten die USA im Hintergrund durch: Es wird nicht weiter verhandelt, die Ukraine soll für Russland das Vietnam des 21. Jahrhunderts werden und wird dafür bis an die Zähne aufgerüstet.


Wenn wir ehrlich sind: Wir wissen es nicht genau.

Wier sehen nur: Der Krieg ist zu einem Stellungskrieg mit minimalen Geländegewinnen erstarrt. Interessant, dass 1943 nicht weit von den heutigen Stellungen im Donbass bei Kursk die größte Panzerschlacht der Weltgeschichte ausgetragen wurde. Der Frontbalkon, der abgekniffen werden sollte, verlief spiegelverkehrt. Damals bissen sich die Deutschen an den Sowjets die Zähne aus und verloren die Schlacht gegen die klugen Verteidiger nach massiven Verlusten. Es war das letzte Mal im Zweiten Weltkrieg, dass die Deutschen die Angriffsinitiative ergreifen konnten, danach ging es nur noch zurück.


So weit ist Putins Armee noch lange nicht. Aber ein jahrelanger Abnutzungskrieg würde Russland enorm schaden, er würde allerdings auch die Ukraine in eine vollkommene Trümmerlandschaft verwandeln und Europa wirtschaftlich enorm schwächen. Insofern wäre dringend geboten, dass die deutsche Regierung mit den USA Klartext redet: Ein jahrelanger Krieg, bis Russland „so geschwächt ist, dass es niemals mehr seine Nachbarn überfallen kann“ (Austin) ist zum einen unrealistisch und kann zum anderen nicht im Interesse Deutschlands und Europas liegen. Der Eurokurs ist bereits jetzt deutlich mehr gefallen als der Rubel und die Energiepreise explodieren!


Europa muss militärisch aufrüsten, denn in dieser neuen/alten Welt wird man nur ernst genommen, wenn man militärisch auf Augenhöhe ist.

Insofern ist es sehr begrüßenswert, dass Finnland und hoffentlich auch Schweden der NATO beitreten. Viel wichtiger noch: Europa muss sich endlich von einem zerstrittenen Haufen zu einer Einheit entwickeln, Mehrheitsentscheidungen müssen möglich gemacht werden. Nur so können wir im Kreis von China, Indien, Russland und den USA ernsthaft mitreden.

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